Weltflüchtlingstag 2021 Passau


Menschen auf der Veranstaltung

Über 82 Millionen Menschen waren 2020 auf der Flucht; das ist ein Rekordhoch, wie das Hohe Flüchtlingskommissariat der UN erst kürzlich berichtete. Dies seien doppelt so viele Menschen wie noch vor zehn Jahren. Die Ursachen: katastrophale Wirtschaft, die kein humanitäres Leben garantieren kann; ethnische, religiöse oder sexuelle Verfolgung; Kriege, an denen auch die deutsche Rüstungsindustrie verdient.

Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, wurde unter der Dachkampagne „Menschenrechte sind #unverhandelbar“ in ganz Deutschland zu Protestzügen, Demonstrationen und Kundgebungen aufgerufen. Das Datum: der 20. Juni, Weltflüchtlingstag.
Auch in Passau sind wir diesem Aufruf gefolgt. Zusammen mit der Refugee Law Clinic und der Amnesty International Hochschulgruppe stellten wir eine Ausstellung am Klostergarten auf die Beine, darüber hinaus fand eine Kundgebung statt.
Die Zentralen Forderungen: Evakuierung aller Lager; das Ende der deutschen Beteiligung an Frontex- und EUNAVFOR-MED-Einsätzen; die Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung und Beteiligung der EU-Staaten; das Schaffen von sicheren und legalen Fluchtwegen; Gewährleisten des individuellen Rechts auf Asyl. Diese Forderungen, abgedruckt auf Plakaten, wurden zwischen den Bäumen aufgehängt. Die Amnesty HSG stellte steuerte eine Fotoausstellung bei. Zusätzlich wurden zwei Zelte aufgestellt. Rucksäcke, Schuhe und Wegweiser, welche die Entfernungen zu den Flüchtlingslagern Kara Tepe, Moria, Calais, Lipa und Bihac zeigen, wurden auf dem Platz verteilt

An der Kundgebung beteiligten sich neben den Veranstaltern unter anderem Josef Ilsanker, Stadtrat der Linkspartei, aber auch politische Jugendvereine, so z.B. die Grüne Jugend oder der SDS. Für die passende musikalische Unterhaltung sorgte der leidenschaftliche Musiker Lörns. Da der Sprecher der Passauer Integrationshilfe e.V. aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, wurde sein Beitrag stellvertretend von uns verlesen. Leider musste auch der geplante Dialog mit einer geflüchteten Person über ihre Erfahrungen kurzfristig ausfallen.
Dennoch danken wir recht herzlich allen Redner*innen und Teilnehmenden der Kundgebung. Wir bedanken uns dafür, dass ihr euch trotz stattfindender Fußball-EM und einer Hitze von über 30°C in den Schatten der Bäume am Exerzierplatz eingefunden habt, um euch mit Flüchtenden zu solidarisieren und ein Statement zu setzen!