Menschen protestieren, ein Kind hält ein Schild mit der Aufschrift "We want be free, dont want camo"

Hintergrund

Viele Flüchtende kommen aufgrund der geographischen Lage in Griechenland an, wodurch das Land und seine Einwohner im Verhältnis stärker belastet werden, als es in anderen EU-Staaten der Fall ist. Obwohl sich alle EU-Mitglieder durch Artikel 18 ihrer Grundrechtscharta der Genfer Flüchtlingskonvention verschrieben haben, weigerten sich Polen, Tschechien und Ungarn Flüchtende aufzunehmen. Einen geregelten Umverteilungsmechanismus gibt es nicht. Aus Angst, Wähler*innen an rechtspopulistische Parteien zu verlieren, ist eine solidarische Flüchtlingspolitik bei den Regierungen Europas unbeliebt.

Das alles fasst das Verhalten eines supranationalen Staatenbundes zusammen, der 2012 den Friedensnobelpreis verliehen bekam. Müssten wir den Umgang der EU mit Flüchtenden und Menschen in Seenot bewerten, gäbe es von uns ein „mangelhaft“. Das Sterben im Mittelmeer muss beendet werden. Die unwürdigen Verhältnisse in den Flüchtlingslagern müssen beseitigt werden. Europa ist eine reiche Staatengemeinschaft. Wir fordern deshalb sichere Häfen und sichere Fluchtwege. Wir haben Platz und die nötigen Kapazitäten, um Menschen vor dem Tod zu retten und aus dem Elend zu holen!

Wo kann ich mich informieren?

UNHCR

1950 wurde UNHCR gegründet, um den Millionen Menschen auf der Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen. Im darauffolgenden Jahr wurde die Genfer Flüchtlingskonvention verabschiedet, als dessen „Hüter“ sich das Flüchtlingskommissariat der UN sieht. Der Schutz von geflüchteten Menschen weltweit steht deshalb im Zentrum seiner Arbeit. UNHCR engagiert sich weltweit in 134 Ländern für Asylsuchende, Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Staatenlose und Rückkehrer:innen.

Human Rights Watch

Humans Right Watch ist eine international agierende Nichtregierungsorganisation, welche sich für den Schutz und die Verteidigung von Menschenrechten einsetzt. Sie geben Opfern von Menschenrechtsverletzungen eine Stimmte und üben Druck auf Verantwortliche und Politik aus. Ihre Forscher arbeiten in über 100 Ländern, unter anderem in Syrien und Myanmar, um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken. Sie treten für einen Wandel in der Politik ein und treffen sich dazu unter anderem mit Regierungen, Rebellen, Unternehmen und den Vereinten Nationen. Die Geschichten, auf die sie dabei stoßen, teilen sie täglich mit Millionen auf sozialen Netzwerken und ihrer Webseite.

Space-Eye

Space-Eye ist ein gemeinnütziger Verein mit den Zielen, die Geschehnisse auf dem Mittelmeer zu dokumentieren und Menschen auf der Flucht zu helfen. Dazu arbeiten sie mit Satelliten- und Drohnenbildern, um Flüchtlingsboote aufzuspüren und eine sicherere und effizientere Rettung zu ermöglichen.
Im November 2020 sammelte die Aktion Seebrücke Passau in Kooperation mit Space-Eye Sachspenden für Menschen in Flüchtlingscamps. Mehr Infos zu dieser Aktion findest du hier.